Leseprobe:
Andrea Gruner
Leben in der Ewigkeit
Meine Erinnerungen an Reinkarnationen und mystische Dimensionen der Schöpfung
Kapitel 1
Dieses Leben
Um mich herum wurde es vollkommen dunkel. Kurz zuvor hatte ich noch, von zwei Engeln flankiert, vor einer feinstofflichen Röhrenrutsche gestanden und dabei mit meinem Seelenauge in die Weite des mir wohlvertrauten Universums geblickt. Meine Heimat. Als es losgehen sollte, war ich mir plötzlich nicht mehr ganz sicher gewesen, ob ich dieses herausfordernde Leben wirklich antreten wollte, und war versucht, zurückzuweichen. Sollte ich nicht lieber noch einmal alles überdenken? Hatte ich mir vielleicht etwas zu viel vorgenommen?
Ich schaute meine beiden Begleiter fragend an. Aber es war ja alles gut geplant und von den zuständigen Ebenen befürwortet worden. Es gab keinen Grund jetzt, wo wir schon so weit gekommen waren, zu kneifen. Mein Schutzengel durchströmte mich mit Mut und schob mich mit seinen feinstofflichen Händen liebevoll, aber bestimmt nach vorne: “Wir schaffen das!“
Ich fühlte, wie ich in die Rutsche hinein, durch die Enge des Geburtskanals und dann, nach einer Weile, hinaus in die Welt glitt. Wie schon in unzähligen Existenzen davor, nahm ich, mit meinem sorgfältig für dieses neue Abenteuer geplanten Körper, Kontakt zu meiner Umgebung auf. Meine Unsicherheit verflog. Es war so aufregend, wieder hier zu sein! Dieses faszinierende Gefühl, wieder Luft auf meiner Haut spüren zu können! Es war unbeschreiblich! In den feinstofflichen Welten war ebendies ja so nicht möglich gewesen. Jetzt wusste ich wieder, warum ich mich abermals auf ein herausforderndes Abenteuer auf dieser Erde eingelassen hatte. Ich spürte große Dankbarkeit, aufs Neue eintauchen zu können in die Illusion, von etwas getrennt zu sein und dies mit Sinnen erfahren zu können. Verschwommen sah ich den medizinisch ausgestatteten Raum, die Beine meiner Mutter und den Arzt in seinem weißen Kittel. Wie sehr hatte ich das Wahrnehmen über physische Sinne vermisst!
Auch, wenn ich in einem Säuglingskörper steckte - meine Gedanken entsprangen einer reifen Seele. Mein Geist war von Beginn an voll ausgeprägt und klar und glich dem Denken eines Erwachsenen. Ich hatte schon so oft erlebt, geboren zu werden, und war schon so oft gestorben, dies war eigentlich nichts Neues für mich. Und dass die Voraussetzungen für ein neues Lebensabenteuer mal mehr oder weniger herausfordernd waren, das war ja in den geistigen Welten abgesprochen und jeder Umstand wohlweislich durchdacht. Doch für dieses Leben hatte ich mir vorgenommen, die Erinnerung an die feinstofflichen Welten und meine Seelenentwicklung beizubehalten - und nicht, wie in den Inkarnationen bisher, und wie die meisten meiner Erdengeschwister, zu vergessen.
Zusätzlich hatte ich allerlei Schwierigkeiten eingeplant, um für meine spätere Aufgabe zu reifen. Mein Zögern war nicht verwunderlich gewesen angesichts der Tatsache, dass ich wusste, dass man als Seele auch ab und an das, was man sich vorgenommen hat, nicht schafft. Dann probiert man es eben im nächsten Leben. Aber jetzt, da ich schonmal da war, würde es spannend werden zu erleben, wie ich mit den Umständen, die alle beteiligten Seelen zusammen mit mir kreiert hatten, umgehen würde.
Während mein Körper seine Entwicklung nach irdischen Gesetzmäßigkeiten durchlief, beobachtete ich dies mit meinem Seelenbewusstsein, das schon so viele Male das Heranwachsen eines Körpers erlebt hatte. Und weil ich die Erinnerung an die Wirklichkeit „drüben“ und an meine Leben, die ich bis dato erlebt hatte, wie eine zweite Haut mit mir trug, schaute ich von der ersten Sekunde an mit diesem gesamten bisher gesammelten Wissen in die Welt. In der Planung für dieses Leben war vorgesehen gewesen, dass ich von Beginn an Hellsinne und eine intensive Verbindung zu meinen feinstofflichen Helfern haben würde. Diese würde ich für das, was ich in dieser Inkarnation geplant hatte, mehr denn je brauchen.